Podcast - Nachhaltigkeit im Schadenmanagement - Transparenz durch die richtigen KPIs
22. Mai 2025
Im Podcast Versicherung 360 spricht Nadine Marquardt von den Versicherungsforen Leipzig mit Carsten Nyhuis, Geschäftsführer von hnw consulting, und Maria Leisinger, Leiterin des Themenfelds Nachhaltigkeit bei den Versicherungsforen Leipzig, über die Potenziale und Herausforderungen nachhaltiger Schadenprozesse.
Link zum Podcast auf Versicherung 360
Status quo und Ziele im nachhaltigen Schadenmanagement
Die  Integration von Nachhaltigkeit im Schadenmanagement befindet sich noch  im Aufbau. Aktuell liegt der Reifegrad laut einer Branchenbefragung bei  etwa „Stufe 2“ – punktuelle Maßnahmen sind vorhanden, eine strukturierte  Strategie fehlt jedoch oft. „Wir stehen noch eher am Anfang, aber das  Thema gewinnt deutlich an Tiefe“, erklärt Maria Leisinger. Besonders  groß ist der Hebel im Schadenprozess – 2023 wurden allein 66 Milliarden  Euro an Schadenleistungen ausgezahlt.
Ein zentrales Element dabei: Die Schadendienstleister, die maßgeblich zur CO₂-Reduktion und Ressourcenschonung beitragen können. Dennoch mangelt es häufig an klaren Vorgaben durch die Versicherer. Laut Carsten Nyhuis zeigt eine Umfrage, dass im Gebäudeschadenbereich rund 33 Prozent der Kunden bereit wären, gebrauchte Materialien zu akzeptieren – im Kfz-Bereich sogar über 50 Prozent.
Zertifizierung mit dem ICC – Transparenz schaffen, Aufwand reduzieren
Mit  dem Insurance Certification Center (ICC) verfolgen die  Versicherungsforen Leipzig und hnw consulting ein gemeinsames Ziel: die  Einführung eines standardisierten Nachhaltigkeitszertifikats für  Schadendienstleister. Dieses soll Versicherern helfen, relevante  ESG-Daten effizient zu erfassen, zu kategorisieren und im Reporting zu  nutzen. „Statt individuelle Fragebögen auszufüllen, geben Dienstleister  ihre Daten einmal in ein Portal ein – inklusive klar definierter  Nachweise“, so Nyhuis.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Weniger Aufwand, mehr Transparenz und ein systematischer Ansatz zur regulatorischen Erfüllung, unter anderem in Bezug auf CSRD, EU-Taxonomie und Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. „Wenn Versicherer ESG-Daten nicht dokumentieren, drohen nicht nur Prüfungsprobleme, sondern auch Reputations- und Strategierisiken“, warnt Leisinger.
Zudem lohnt der Blick über die Landesgrenzen: Projekte aus den Niederlanden, Schweden oder Dänemark zeigen, wie Nachhaltigkeit im Schadenprozess konkret umgesetzt wird – etwa durch steuerliche Anreize für Reparaturen oder CO₂-Fußabdruck-Berechnungen pro Schadenfall.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Hören der Folge.
Podcast Versicherung 360: https://www.versicherungsforen.net/podcast-versicherung-360 
Versicherungsforen Leipzig: https://www.versicherungsforen.net 
Blog hnw: https://www.versicherung-weiterdenken.de
hnw Nachhaltigkeits-Studie: Link zur Studie
Insurance Certification Center (ICC): https://www.insurance-certification-center.de